Geschichte
Am 29 Juli 1919 gründeten organisierte Arbeiter und Angestellte ihre Heimstätten-Baugenossenschaft.
Die Idee, als Gruppe Häuser zu bauen, entstand aus der Not, dem Mangel an Wohnungen und der unzumutbaren Qualität der Massenquartiere. Als politisch Gleichgesinnte bauten sie auf die Kraft der Solidarität. Sie wollten aus den Massenquatieren heraus, etwas besseres schaffen. Selbstbewußt und voller Tatendrang nannten sie ihre Genossenschaft "Fortschritt".
Für diesen Namen stand der Wunsch nach Wohnungen in Licht, Luft und Grünem vorm Haus; sie wollten sich identifizieren können mit den eigenen 4 Wänden, mit der Hausgemeinschaft, mit ihrer Umgebung. Ihr "Fortschritt" sollte Heimat bedeuten, sichere Geborgenheit. Trotz vieler Änderungen in der Gesellschaft soll diese genossenschaftlicher Grundgedanke erhalten bleiben. Dieses Gut zu pflegen ist die Aufgabe der Mitglieder, des Vorstandes und des Aufsichtrates.Wir setzen auf die Kraft der Selbsthilfe und der Solidarität
Die Gründung
Menschenwürdige und preiswerte Wohnungen zu schaffen war nach dem Ende des 1. Weltkrieges Ziel engagierter Kölner aus der Arbeiterbewegung: Sie gründeten am 29. Juli 1919, vor 90 Jahren also, die Heimstätten-Baugenossenschaft „Fortschritt" in Zollstock. In diesem Jahr wird das 90 jährige Jubiläum begangen - Anlaß für einen Rückblick auf eine schwierige Zeit. Der Zweck des damals neugegründeten Unternehmens ist aber heute unter anderen Vorzeichen noch und wieder genauso aktuell wie vor 90 Jahren.Ein Blick in diese Zeit mag das „Leben" damals zeigen; Mietskasernen und Hinterhäuser waren schon vor dem Krieg - nach dem Selbstverständnis der damals Herrschenden - die „geeigneten" Wohnungen der Arbeiterklasse. Für sie gab es wenig Licht und Luft, kaum Raum und überbelegte Wohnungen, weil auch aus finanziellen Gründen obendrein noch untervermietet werden mußte. Dazu kam das Elend nach dem Ende des 1. Weltkrieges. Arbeitslosigkeit der Familienväter, die einsetzende Inflation, absolute Schutzlosigkeit vor rabiaten Hauseigentümern - aber der Erwerb eines auch noch so kleinen Häuschens war für einen Arbeiter so gut wie unmöglich, Aus dieser Erkenntnis heraus und in der dargestellten Situation handelten 20 vorausschauende Männer, die die Gründungsmitglieder der Heimstätten-Baugenossenschaft „Fortschritt" waren.
In der ersten Versammlung wurde das Ziel bestimmt: „Passende, preiswerte und gesunde Wohnstätten für die minderbemittelten Bevölkerungskreise" hieß es und dazu wurden unter anderem folgende Grundsätze festgelegt: „1. Errichtung der Siedlung als Gesamtbesitz der Genossenschaft unter Ausschluß des persönlichen Eigentumsrechtes der einzelnen Genossen .... Erhaltung und Verwendung der geschaffenen Werte und des Vermögens zum ausschließlich besten der Siedlungsbewohner: a) durch Ausbau der Siedlungsanlagen, b) Einrichtung und Unterhaltung von Turn- und Spielplätzen sowie Lern- und Bildungsstätten."
Wiederaufbau

Daher stand in dieser Zeit der Einbau von neuzeitlichen Bädern und Gasetagenheizungen, die Erneuerung von Sanitär- und Elektroleitungen, der Einbau von Kunststoff-Isolierglasfenstern im Vordergrund. Der Neubau von Wohnungen reduzierte sich aufgrund des Mangels an finanzierbaren Grundstücken und auch durch die Einschränkung der staatlichen Förderung des Wohnungsbaus stark. Daher konnten seit 1970 lediglich 36 Wohnungen (einschließlich neuer Dachgeschosswohnungen) neu errichtet werden.

..und heute
Unsere Genossenschaft besitzt im Jahr 2009 circa 780 Wohnungen sowie eine Anzahl Gewerberäume, Garagen und Stellplätze. Die gerundete Anzahl der Mitglieder beträgt 1.000. Die nach der Jahrtausendwende begonnenen umfangreiche Modernisierungen in unserem Bestand werden auch in den nächsten Jahren weitergeführt. Dies betrifft vor allem den energetischen Umbau der Häuser zu Niedrigenergiehäusern, den Einsatz neuer Heiztechniken, den Anbau von Balkonen, seniorengerechte Umbauten in Wohnungen oder Verbesserungen des Wohnumfeldes.